Jùjú

Jùjú
Jùjú
 
[afrikanisch, 'dzudʒu], eine der Hauptformen der populären Musik Westafrikas. Sie entstand in den Zwanzigerjahren hauptsächlich in Nigeria als Straßen- und Tanzmusik aus Elementen der traditionellen Gesänge, der Trommelsprache und der Kultur der Yorubas, des größten Stammes innerhalb der Bevölkerung Nigerias. Der Begriff geht auf die Bezeichnung der Rhythmus-Sektion in der Highlife-Musik zurück, die ebenfalls Jùjú genannt wird und wohl eine lautmalerische Umschreibung des Klangs der afrikanischen Trommeln darstellt. Jùjú ist auch eine allgemeine Bezeichnung für magische Praktiken aller Art. Neben den vielfältigen afrikanischen Trommeln werden als Melodieinstrument Gitarre oder Akkordeon eingesetzt, wonach sich die Gruppen in Guitar-Bands oder Accordion-Bands unterscheiden. Charakteristisch für die Jùjú-Music ist vor allem ihre Art von Liedern, die sich aus traditionellen Preis- und Lobgesängen entwickelt haben. Wie in ganz Schwarzafrika hatte der afroamerikanische Rhythm and Blues in den Fünfzigerjahren einen großen Einfluss auf die Entwicklung auch dieser Musik, in der die Elektrogitarre zu einem zentralen Instrument wurde. Ebenso haben die angloamerikanische Rockmusik und in den Siebzigerjahren der Reggae Spuren hinterlassen. Das eigenwillige Klangbild ist neben den elektrisch verstärkten Gitarren, der oft als Melodieinstrument eingesetzten Steelguitar und der gelegentlichen Verwendung von Synthesizern vor allem durch ein reiches afrikanisches Schlagwerk gekennzeichnet. Die Transformation aus einer Straßenmusik in eine moderne Tanzmusik ist wesentlich mit den Namen der nigerianischen Musiker Abdulrafiu Babatunde (Tunde) King (* 1910), Ayinde Bakare (* 1911) sowie insbesondere Isaiah Kehinde Dairo (* 1930) verbunden, die zu den Veteranen unter den Yoruba-Musikern gehören. Inzwischen gibt es Hunderte von professionellen Bands, die diese Musik zum Tanz bei Festlichkeiten und in den städtischen Nachtklubs spielen. Der wichtigste und in Nigeria selbst populärste Vertreter der Jùjú-Music ist neben Ebenezer Obey (* 1942) vor allem King Sunny Adé (* 1946), der sie Anfang der Achtzigerjahre mit seinen African Beats auch international bekannt machte. Ferner vermochten sich über Nigeria hinaus insbesondere die Sänger und Gitarristen Dele Abiodun (* 1948) und Segun Adewale (* 1956) als Repräsentanten der Jùjú-Music einen Namen zu machen.
 
Siehe auch: Highlife, Fuji, Worldmusic.

Universal-Lexikon. 2012.

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